Ein aufregendes Ereignis liegt hinter den Top-Paaren des bayerischen Latein-Tanzsports: Am 23. Mai 2021 fanden in Nürnberg die ersten Bayerischen Meisterschaften seit Beginn der Coronapandemie statt. Es gingen zwei Paare des TTC München an den Start, die sich beide trotz aller Widrigkeiten stark präsentierten.
Der TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg wagte als einer der ersten bayerischen Vereine das Kunststück, ein Turnier unter Corona-Bedingungen zu veranstalten. Doch es handelte sich nicht um irgendein Turnier, sondern um die Bayerischen Meisterschaften der Hauptgruppe und Senioren S Latein 2021. Trotz Test- und Maskenpflicht verlief die Organisation reibungslos, sodass sich für die teilnehmenden Paare das Gefühl eines nahezu normalen Tanzsportturniers einstellen konnte.
Wie die meisten anderen Paare hatten auch Santiago Calvo Plana und Anna Pershina vom TTC München seit über einem Jahr kein Turnier mehr getanzt. Deswegen jedoch Trainingspause zu machen kam für Santi und Anna, die zu den besten Seniorenlateintänzern der Welt gehören, selbstverständlich nicht in Frage. Die Finalisten der Deutschen Meisterschaft 2019 waren dank Home-Training und Online-Lectures gut für diese Bayerische Meisterschaft vorbereitet. Dennoch machte sich die fehlende Turnierroutine bemerkbar, denn das Paar konnte laut Aussage von Clubtrainer Rudi Grabon die gute Trainingsleistung leider nicht vollständig abrufen. Im vergangenen Jahr habe sich das Paar demnach stark verbessert. Ein unangefochtener zweiter Platz und somit die Verteidigung des Vizemeistertitels von 2020 war der Lohn hierfür.
In der Wertung konnten Santi und Anna den amtierenden bayerischen Meistern, Markus Heffner und Marina Scharin, sogar ein paar Einsen abnehmen, was ihnen im Vorjahr noch nicht gelungen war. Rudi Grabon ist zuversichtlich: Dieses Paar sei auf dem richtigen Weg, nationale und auch internationale Spitzenerfolge zu erreichen.
Tänzerisch stark verbessert haben sich im vergangenen Jahr auch Falcon Keller und Christiane Schmeichel. Auf der Landesmeisterschaft präsentierte sich das Paar, das 2020 bereits den 5. Platz im Finale der Bayerischen Meisterschaft belegt hatte, mit vielen neuen und interessanten Choreographieänderungen und starker Tagesform. Leider, bedauert Rudi Grabon, spiegele das Ergebnis – erneut der 5. Platz – die großartige Entwicklung des Paars nicht wider.
Betrachte man die einzelnen Wertungen, ist dennoch eine leichte Verbesserung zum Vorjahr erkennbar, denn Falcon und Christiane durften sich über einige Zweien und sogar eine Eins in der Wertung freuen. Rudi Grabon resümiert, das Paar sei auf dem richtigen Weg, auch wenn die vielen Choreographieänderungen und die fehlende Turnierroutine das Tanzpaar bei dieser Landesmeisterschaft noch nicht voll aufblühen ließen. Es brauche noch etwas Zeit, aber dann stehe auch diesem talentierten S-Paar für internationale Erfolge nichts mehr im Weg.
Wir gratulieren beiden TTC-Paaren herzlich zu der fleißigen Arbeit im vergangenen Jahr und zu den tollen Leistungen bei dieser Bayerischen Meisterschaft.
